Diplom
Sommersemester 2015
Studierende/r:
Bettina Büttner
Der Dokumentarfilm DIE FREMDE FRAU erzählt von einer Familie über vier Generationen aus Flossenbürg, einem Dorf in der Oberpfalz in Bayern: Fritz Schnappauf, Sprengmeister, arbeitete in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts, als Mitglied der SS, für die Deutschen Erd- und Steinwerke GmbH (DEST) im Steinbruch des Konzentrationslagers Flossenbürg. Seine Enkelin Kerstin und deren vierzehn jährige Tochter Lena, leben heute noch in dem Familienhaus in Flossenbürg. Kerstin leidet unter einer bipolaren Störung. Mit 20 Jahren erlebte Kerstin ihre erste Psychose, in der sie Wahnvorstellungen erlitt: davon dass sie die Reinkarnation der heilige Maria Mutter Gottes sei, Jesus auf unsere Erde käme, die Apokalypse einleite und all diejenigen bestrafe, die Böses getan haben. Kerstin erzählt im Film von Erinnerungen an ihren Großvater, ihre restriktiven Eltern und dem Scheitern ihrer Ehe.
Die Kulisse Flossenbürg, die Landschaft, Beobachtungen des Dorfes und seiner Bewohner, Berichte über Geschehenes und Gesehenes zwischen 1938 und 45 verweben sich mit der Familiengeschichte von Kerstin. Die Vergangenheit und der Umgang mit ihr verweisen auf die Zukunft. Verletzungen, auch Verhängnisse, und Tragödien dörflicher, familiärer und persönlicher Vergangenheit, von Erlebtem und Erfahrenem, werden verdrängt, nicht aufgearbeitet; Kerstin klammert sich an ihre Visionen und Hoffnungen von einem besseren Leben. Übrig bleibt das Jetzt: Das Zusammenleben von Kerstin und ihrer Tochter Lena. Der Film erzählt von Manie und Depression, von Empathie und Gehorsam, von Ehe, Einsamkeit und der Liebe.
Dokumentarfilm, HD 2k, Farbe, 77 Minuten, D 2015
Buch und Regie: Bettina Büttner
Kamera: Florian Haag, Bettina Büttner, Eduard Stürmer
Ton / Sound Design: Cornelia Böhm
Montage / Bildbearbeitung: Eduard Stürmer
2015
Diplom
Sommersemester
2015
Studierende/r: